Wie wird sie aussehen, die Arbeitswelt von morgen? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 150 Berufstätige und Studierende auf dem Xing New Work Campus am 06.12.2016 in Marburg. Eine inspirierende Keynote Speech von Ali Mahlodji, Storyteller und Gründer von whatchadoo, eröffnete die Veranstaltung und zeigte, dass mit einer guten Idee, einer gesunden Portion Ehrgeiz und dem Glauben an sich selbst alles möglich ist. Ali kam mit zwei Jahren als Geflüchteter nach Österreich, brach die Schule frühzeitig ab und begann sein Berufsleben als einfacher Werksarbeiter. Er bildete sich weiter fort, holte sein Abitur nach und startete nach einem erfolgreichen Studium eine internationale Karriere bei Siemens. Ein Happy End des American Dream? Keineswegs, denn der steile Aufstieg führte geradewegs zu einem Burnout und erneut stand Ali vor der Frage: Was mache ich mit meinem Leben? Zu viele Optionen, zu wenige Informationen, das wollte er ändern. Inspiriert von der Idee eines Buches mit allen Berufen dieser Welt, gründete Ali die Plattform whatchadoo auf der Videos von Berufstätigen hochgeladen werden, die alle dieselben sieben Fragen beantworten und dabei Einblicke in ihren Alltag geben. Anfangs als Spinnerei belächelt, ist whatchadoo inzwischen ein erfolgreiches Unternehmen mit 50 Mitarbeitern. Ali’s Botschaft: „Schaut immer nach vorne. Die Zweifel anderer stammen aus den Erfahrungen der Vergangenheit, aber niemand weiß, was morgen möglich ist.“
Was tatsächlich alles möglich ist, zeigten spannende Impulsvorträge unterschiedlichster Referenten. So berichtete Jannike Stöhr, wie sie in einem Jahr 30 Berufe testete, um am Ende festzustellen, dass es den Traumjob für sie nicht gibt und Robert Schröder gab Einblicke in seine geplante Mission zum Mars - one way, wohlgemerkt. Verrückt oder mutig? Diese Frage stellte sich immer wieder, doch in einer Welt, die sich so schnell verändert, wie die unsere, braucht es neue Ansätze, Ideen und Innovationen. Was heute verrückt klingt, kann morgen bereits weltweit erfolgreich sein und wie sagt man im Englischen so schön? „You never know until you try.“
Ausprobieren durften die Teilnehmer sich dann auch in der Workshop-Session, in der sie mit realen Fragestellungen von Unternehmen konfrontiert wurden und mit agilen Methoden Lösungen entwickelten. Design Thinking, Workhacks oder Integrated Process wurden hier angewandt und Prototypen für eine Arbeitswelt von morgen entworfen. Das Prinzip: „Einfach mal machen.“ In bunt gemischten Teams kamen ebenso vielfältige Lösungsansätze zu Stande und die Auftraggeber zeigten sich überrascht und beeindruckt von der Kreativität der Teilnehmer.
Wie wird sie nun also aussehen, die Arbeitswelt von morgen? Am Ende eines Tages mit spannenden Gesprächen, inspirierenden Vorträgen und neuen Ideen kann diese Frage doch nicht beantwortet werden. Wir wissen es einfach nicht, aber vielleicht ist das auch gut so. In einer Welt, in der niemand weiß, was morgen ist, ist schließlich alles möglich. Wir können uns ausprobieren, Fehler machen, dazulernen und uns weiterentwickeln. Wir müssen nicht linear von A nach B marschieren, sondern können Pausen machen, Wegabzweigungen erkunden und dabei uns selbst, aber auch die Welt um uns herum in all ihrer Vielfalt entdecken. Und vielleicht ist es auch einfach das, was die Arbeitswelt von morgen auszeichnet: Vielfalt.
----- ein Beitrag von Valentine Alexi -----
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Vielen Dank für den tollen Beitrag von Valentine Alexi :-)
Valentine studiert mit mir Interkulturelle Personalentwicklung und Kommunikationsmanagement in Jena. Ich hoffe wir können öfters spannende Beiträge von ihr lesen!
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